An der Warta liegt ein kleiner Landstrich, an dem man noch bis vor nicht allzu langer Zeit New York, Pennsylvania und Philadelphia binnen eines Tages besichtigen konnte. Bis zur Änderung des Grenzverlaufs 1945 gab es hier Siedlungen mit den Namen Jamaika (heute Jamno), Ceylon (Czaplin), Hampshire (Budzigniew) oder Pennsylvania (Polne). Das Motiv bei der Namensgebung ist nicht vollends bekannt, allerdings gibt es diesbezüglich einige Vermutungen. Gemäß dieser holte der damalige König Friedrich II. Ende des 18. Jh Siedler in das ehemalige Auengebiet, das dem Fluss frisch „entrissen“ wurde, und wollte den Bekanntheitsgrad dieses Vorhabens steigern. Dem König lag aus mehreren Gründen etwas daran: Neben dem Prestige als Investor der gigantischen Meliorationsarbeiten wollte er für die hier realisierten Ideen der Aufklärung werben. Sie betrafen u. a. die Verwandlung der Fronwirtschaft in ein Zinsackersystem. Zu Propagandazwecken nutzte er einen Begriff, der von der Entdeckung und friedlichen Eroberung von neuem Land zeugte. Friedrich II. unterstrich, dass er ohne Gewaltanwendung die Grenzen seines Landes vergrößert hatte. Somit „entdeckte“ er neues Land für sein Volk. Vielleicht nannte er es deswegen „Neu-Amerika“? Der König führte in diesem Landstrich neue gesellschaftliche Grundsätze ein und gab den angelegten Siedlungen exotische Namen, um die Aufmerksamkeit eines möglichst großen Publikums darauf zu lenken.
Wodurch zeichnet sich dieser eigentümliche Landstrich heute aus? Das Landschaftsbild wird von endlosen Wiesen und Feldern dominiert, welche lange, geradlinige Wege und Feldreine durchschneiden. Entlang dieser wachsen die einzigen Baumgruppen hier - meistens sind es reizvolle Kopfweiden. Die Dörfer sind, außer den Straßendörfern, sehr frei angeordnete Siedlungen. Sie zeichnen sich durch eine eigentümliche Architektur aus, da sie im Gegensatz zu den Nachbardörfern, die im Mittelalter gegründet und über die Jahrhunderte ausgebaut wurden, alle im 18. Jh entstanden.