Für die Besucher der Stadt stellen die Ruinen sowie die Festung eine „Pflichtlektüre“ dar. Motorisierte Reisende können ihr Auto auf dem großen Parkplatz am Stadtamt, in Nachbarschaft zum Grenzübergang, parken. Vor dem Betreten der Festung Kostrzyn lohnt es sich über die Oderbrücke zu spazieren, oder sogar entlang des gegenüberliegenden Flussufers, um ihre Größe einzuschätzen. Nach der Rückkehr richtet man seine Schritte zum Tor Brama Berlińska (Berliner Tor), das in Nachbarschaft zur Brücke steht. Im Inneren befindet sich ein Museumssaal sowie ein Touristeninformationspunkt, an dem man sich über interessante Details informieren oder die Dienste eines Fremdenführers nutzen kann. Falls man die Festung und Altstadt selbständig besichtigen möchte, ist es lohnenswert auch über die Brücke des Festungsgrabens und durch das Tor Brama Chyżańska (Kietzer Tor) zu gehen, welches in Relation zum Berliner Tor auf der anderen Seite der Festung steht. Anschließend kann man in die Kasematten der Bastion Philipp (Filip) hinabsteigen, wo sich imposante Museumsausstellungen befinden (die Öffnungszeiten und Besichtigungsbedingungen befinden sich auf der Webseite des Museums).
Als Nächstes steigt man auf ebendiese Bastion, von wo aus sich eine malerische Aussicht über die Oder erstreckt, und geht entlang der Promenada Kattego (Kattewall) spazieren. Anschließend lohnt es sich einen Spaziergang auf der Bastion Brandenburg (Brandenburgia) zu unternehmen und in Richtung der Bastion König (Król) und des nahen Berliner Tors gehend an den Schlossruinen und der Kirche anzuhalten. Mehr auf:
www.muzeum.kostrzyn.plDie Reise entlang der Wehranlagen der unteren Warta kann man fortsetzen und die einzelnen Befestigungen in beliebiger Reihenfolge besichtigen. Nachfolgend wird eine Route vorgeschlagen, welche die Logistik sowie den technischen Zustand der Objekte berücksichtigt.
Fort Żabice (Säpzig). Dies ist das am besten erhaltene Fort auf polnischer Seite. Um von der Festung Kostrzyn aus zu ihm zu gelangen, muss man die Stadt auf der Straße Nr. 31 in Richtung Górzyca (Słubice) verlassen und nach ca. 7 km links, in Richtung Żabice, abbiegen (an der Kreuzung steht ein Wegweiser mit der Aufschrift „Schronisko“). Der schmale Weg führt entlang des Hangs des Urstromtals und erreicht dessen Rand sowie die Kreuzung mit der Straße Górzyca – Żabice. Voraus befinden sich eine Überdachung, Informationstafeln sowie Parkplätze, an denen man die Besichtigung beginnen kann. Über einen abwärts führenden Pflasterweg erreicht der Tourist den trockenen Graben, den man durchwandern kann, was außerhalb der Vegetationssaison bequemer ist. Der Weg voraus führt zum unterirdischen Korridor (Poterne), über den man nach ca. 200 m sicher den Innenhof erreicht. Für diesen Abschnitt ist die Mitnahme einer Taschenlampe empfehlenswert. Vom Innenhof steigt man in die obere Ebene, um das Ausmaß der ganzen Fortanlage einschätzen zu können. Die Rückkehr erfolgt auf dem gleichen Weg.
Munitionsmagazin.
Vom Fort Żabice aus richtet man sich nach dem Ort Żabice und fährt
über Czarnów bis nach Czarnowska Górka. Etwa 100 m vor der
Kreuzung mit der Hauptstraße Nr. 22 soll man an der leichten
Rechtsbiegung halten. An der Kurvenaußenseite – auf der
linken, nördlichen Seite, geht ein nicht großer Pfad in den Wald
ab. Nach nicht ganz 100 m erreicht er das alte Munitionsmagazin.
Im Inneren sind Stalaktiten und Stalagmiten durch sich absondernden
Kalk entstanden. Der Kalk befindet sich in großen Mengen in den
Betondecken. Die Rückkehr erfolgt auf dem gleichen Weg. In
Czarnowska Górka stehen außer dem Munitionsmagazin noch zwei
weitere, größere Infanterieunterstände, die stark erodiert sind.
Sie liegen ca. 800 m weiter östlich. Da kein Weg zu ihnen
führt, gestaltet sich die Suche schwierig, nichtsdestotrotz werden
sie für Interessierte eine anregende Entdeckung sein. Der Wald, in
dem sie stehen, ist nicht große, von Wegen und Feldern des Dorfes
Czarnów umgeben, so dass kein Risiko besteht sich zu verirren.
Fort
Gorgast.
Von Czarnowska Górka aus fährt man auf der Straße Nr. 22 über
Kostrzyn, den Grenzübergang
und
weiter auf der Straße B1 (Ri. Berlin) bis zum 5 km von Kostrzyn
entfernten Ort Manschnow. Den weiteren Wegverlauf zeigt ein Wegweiser
an, der an der Hauptkreuzung steht. Aufgrund des guten technischen
Zustands des Objekts, wurden im Inneren eine Museumsausstellung sowie
Informationsmaterial (auch in polnischer Sprache) für die Touristen
vorbereitet. Dieses sehr interessante Objekt ist ein guter Ort, um
den Ausflug erfolgreich zu beenden. Der Eintritt ins Fort ist
kostenpflichtig: Erwachsene 2 €, Kinder 1 €.
Touristen,
die sich für Geschichte oder militärische Themen interessieren,
können an zwei weiteren Orten in der Nähe Gefallen finden: den
Schukow-Bunkern
am Reitweiner Sporn (ca. 5 km vom Fort Gorgast entfernt) sowie
dem Museum
Seelower Höhen.
Das Museum besteht aus einem Ausstellungspavillon sowie
Außenexpositionen und befindet sich an dem Ort, wo die Schlacht um
die Seelower Höhen stattfand. Die Höhen waren ein Bestandteil der
deutschen Abwehr gegen die sowjetische Offensive 1945. Die Anfahrt
von Gorgast aus ist einfach: Auf der B112 (Ri. Lebus) fährt man bis
Reitwein und dann weiter auf der B1 bis ins Zentrum von Seelow –
ohne die Umgehungsstraße der Stadt zu nutzen. Die gesamte Strecke
mit all ihren historischen Attraktionen kann man in 5-7 Stunden per
Auto bewältigen.